, Michael Küng

Cup-Krimi gegen HC Rheintal 

Die Appenzeller Vorderländer verlieren im Cup-Achtelfinal auf bittere Art und Weise. Gegen Gegner HC Rheintal aus der höheren Liga endete das Duell mit der knappsten aller möglichen Niederlagen. Die Partie bot Emotionen, unkonventionelle Trainerentscheidungen und Schiedsrichter- Diskussionen

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Der HC Rheinal ging als 2.Liga-Vertreter als Favorit in das Spiel gegen die 3.Liga-Mannschaft BSG Vorderland. Der Vorderländer Trainer machte daraus vor Spielbeginn keinen Hehl. Dennoch war ihm wichtig, dass seine Spieler mit Freude am Handball auftreten und den Gegner womöglich etwas ärgern. 

 

Als es nach 15 gespielten Minuten 4:4 stand, merkten die Appenzeller, dass gegen diesen Kontrahenten in der heimischen Halle tatsächlich etwas drin liegen kann. Man verteidigte beherzt und musste nur wenige Gegentore hinnehmen. In der Offensive spielte man wie vorgenommen lange Angriffe. Einzig die Chancenauswertung war noch nicht optimal. 

 

In der 21. Minute folgte dann ein Schock. Stammtorhüter Manuel Waldburger verletzte sich. Er war bis zu diesem Zeitpunkt ein sicherer Rückhalt und zudem war kein nomineller Ersatztorhüter anwesend. Spontanität war gefragt und so stellte sich der eigentliche Feldspieler Noah Brosch ins Tor. Wider erwarten kam es trotz diesen zusätzlich ungünstigen Vorzeichen zu keinem Bruch im Vorderländer Spiel. Kurz vor der Pause unterliefen der Mannschaft zwar noch zwei technische Fehler. Der Rückstand von zwei Toren zur Halbzeit war aber akzeptabel. 

 

Nun entwickelte sich ein wahrer Cup-Fight. Als die BSG dank vier Toren in Folge nach 44 Minuten die Führung wieder an sich riss, wurde es laut in der Wies-Halle. Das Spiel konnte nun auf beide Seiten kippen. Insbesondere die Defensive funktionierte weiterhin sehr gut. Mehrere Bälle wurden erobert und in Gegenstossaktionen zu Toren verarbeitet. Und wenn dann mal ein Ball aufs Tor kam, stand dort noch der unerschrockene Brosch und zeigte wichtige Paraden aus seinem Repertoir. 

 

Leider standen ab nun auch immer öfter die Schiedsrichter mit umstrittenen Entscheidungen im Mittelpunkt. Nicht die Eigenschaft, welche man sich von den Spielleitern wünscht. Obwohl die Vorderländer in den letzten zehn Minuten etwas unsauberer spielten und teilweise auch noch in Unterzahl agieren mussten, blieb das Score bis zur 59. Minute ausgeglichen. 22 Sekunden vor Schluss gelang den Rheintaler über die rechte Aufbauposition die abermalige Führung. 

 

Den Vorderländer hatten noch einen Angriff für den möglichen Ausgleich. Diese Chance wurde leider nicht genutzt. Nach einem Foul an den BSG’ler auf neun Metern mit Zeitstrafenfolge entbrannten neuerliche Diskussionen mit den Referees. Die Hallenuhr lief während der Unterbrechung ab. Die eigentlich noch zu spielbaren Sekunden wurden den Appenzellern jedoch nicht gewährt. 

 

Unter dem Strich kann die BSG Vorderland mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Man bot dem höher dotieren Gegner Paroli. Dennoch ist die Niederlage etwas ärgerlich im Bewusstsein, dass das Pendel auch auf Heidler Seite hätte ausschlagen können. Wie so oft im Sport gilt es nun, vorwärts zu schauen. Bereits am Samstag steht das Auswärtsspiel beim designierten Tabellenführer HC Herisau an. 

 

Die BSG Vorderland spielte mit M. Waldburger und N. Brosch im Tor sowie C. Bernet (6), P. Eugster, S. Graf, J. Herzig (4), M. Judas, L. Knupp (1), M. Küng (3), M. Mucha (6), H. Povataj (2), O. Salanitri und M. Wild (3).

 

Autor: Michael Küng (mk)